Eigentlich betrachte ich das Leben eher als Spiel. Es ist jedoch ein sehr seltenes und daher kostbares Spiel. Der nächste lebendige Planet dürfte wohl sehr, sehr weit von unserer Erde entfernt sein. Es bedarf vieler besonderer Voraussetzungen, damit Leben überhaupt möglich ist und nur dank dem Zusammenspiel vieler verschiedener Organismen können letztlich auch wir Menschen leben. Wie nutze ich meine Zeit also, wenn alles Lebensnotwendige erledigt ist?
Gartenarbeit - es ist eine wertvolle Erfahrung, zu erleben, wie ein Teil der eigenen Nahrung heranwächst und wie Pflanzenabfälle zu Komposterde werden und wie Komposterde wieder zu Pflanzen wird. Zudem finde ich es beruhigend, Lebensmittel nicht nur kaufen zu müssen. Damit ist man nicht allein vom Geld anderer Leute abhängig. Man findet Hilfe auch direkt von der Natur.
Natur- und Umweltschutz - wegen der Erkenntnis, dass die Lebens- und Wirtschaftsweise in den Industriestaaten der Natur und auch unserer Gesundheit oftmals unnötig schadet, engagiere ich mich finanziell und persönlich für Natur und Umwelt. Sehr bedenklich ist seit einigen Jahrzehnten auch die fortschreitende Klimaerwärmung. Im November 2008 hatte der BUND-Kreisverband Emmendingen dazu eine Ausstellung im Foyer des Neuen Rathauses in Denzlingen. Nun möchte unsere Gemeinde bis 2035 klimaneutral werden. Um die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen, müsste Deutschland aber schon im Jahre 2026 klimaneutral sein.
Chorgesang - Musik tut gut. Im Chor sind alle trotz sozialer Unterschiede gleichwertig und neben dem Einstudieren der Lieder wird auch die Kommunikation gefördert, weil man sich sonst wohl nicht so oft begegnen würde.
Wandern, Radfahren - meine Fortbewegung ist privat fast immer klimaneutral. Dadurch mache ich wahrscheinlich keine so großen Sprünge, kenne dafür aber die nähere Umgebung unserer Gemeinde umso besser.
Lesen, Kino - gerne lese ich manchmal ein gutes Buch.. Die Zeit am Computer betrachte ich eher nicht als Hobby. Wenn ich den Rechner nicht vorwiegend nur als Arbeitsgerät nutze, verliere ich zuviel Zeit für wichtigere praktische Arbeiten.
Religion: Zu den Büchern, in denen ich lese, gehört natürlich auch die Bibel. Hier findet man viele Gedanken aus vergangenen Zeiten, die man selbst nicht unbedingt hätte. Sie haben aber auch noch heute Gültigkeit und können hilfreich sein. Das Wort 'Religion' kommt übrigens von 'religio, religionis', das neben Ehrfurcht vor dem Heiligen Bedenken, Zweifel, Besorgnis, wie auch Gewissenhaftigkeit, Sorgfalt, Beobachtung bedeutet, also alles, was mit unserer Suche nach der Wahrheit zu tun hat. Zitat aus dem Alten Testament – Sprüche 15,17: Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass. Zitat aus dem Neuen Testament – Johannes 9,4: "Wir müssen die Werke dessen tun, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, in der niemand wirken kann."
Anmerkung
von Montag, dem 8. April 2024: Auf der Website www.showyourbudgets.org
war berechnet worden, dass Deutschland schon bis 2026 klimaneutral
werden müsste, wenn wir mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei
Dritteln sicher gehen wollen, die 1,5 Grad-Grenze nicht zu
überschreiten. Vor einer
Woche hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen
(www.umweltrat.de), der die
Bundesregierung berät, eine Aktualisierung in Sachen CO2-Budget
veröffentlicht: Der deutsche Anteil des
Treibhausgasbudgets zur Begrenzung der Erderhitzung auf unter 1,5
Grad Celsius mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln war
bereits Anfang 2023 aufgebraucht gewesen. Rechnen wir mit einer
Wahrscheinlichkeit von nur 50 Prozent, werden wir das hierfür nicht
zu überschreitende Budget im Verlaufe dieses Jahres (2024)
aufgebraucht haben. Wer würde in ein Flugzeug steigen, das mit einer
Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent an seinem Ziel ankommt ?
" . . . Weil die Zeit zum Denken und die Ruhe zum Denken fehlt, so erwägt man abwei-chende Ansichten nicht mehr; man begnügt sich, sie zu hassen. Bei der ungeheuren Be-schleunigung des Lebens wird Geist und Auge an ein halbes oder falsches Sehen gewöhnt und jedermann gleicht den Reisenden, welche Land und Volk von der Eisenbahn aus ken-nenlernen . . . " Friedrich Nietzsche